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Unsere 1988 (damals als «pro pulmone)» gegründete Stiftung erfüllt ihren Zweck sowohl in der Schweiz als auch im Ausland, ganz besonders auch während der Corona-Pandemie: durch die Unterstützung des Long-Covid Netzwerkes Altea, den Kampf gegen die Coronaviren- Aerosole und die Feinstaubpartikel aus Verbrennung von fossilen Brennstoffen in der Luft in der Schweiz und die Ausbildung von Lungenärzten in Äthiopien und Kirgistan.

 

Long-Covid- ein neues Krankheitsbild

Die WHO hat erst im Oktober 2021 eine offizielle Definition dieses neuen Krankheitsbildes veröffentlicht und nennt es Post-Covid-19: mindestens eines der drei Symptome Müdigkeit, Atemnot oder kognitive Störungen innerhalb von drei Monaten nach Covid-Erkrankung und mindestens zwei Monate anhaltend, und nicht durch eine andere Diagnose erklärbar. Diese sehr dehnbare Definition hat zu grosser Verunsicherung bei Patienten, Ärzten, aber auch Arbeitgebern und Versicherern geführt und erklärt, dass es hier eine neue Plattform dafür braucht. Die Stiftung unterstützte deshalb das Netzwerk Altea, gegründet von der Lunge Zürich mit vielen uns bekannten Mitarbeitenden, ebenfalls mit sFr. 50'000 im Berichtsjahr. Denn es wird auch ein Jahr nach der Infektion noch mit mehr als 100'000 in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkten Patienten in der Schweiz gerechnet, von welchen ein Drittel Lungenkranke sind.

Feinstaub und Viren in der Luft

Wir haben mit unseren bisherigen Unterstützungsbeiträgen hier bereits einen Teilerfolg erreicht: ab 1. Januar 2023 sollen jetzt auch in der Schweiz die Dieselpartikelfilter mit einem neuen strengeren periodischen Inspektionsprogramm überprüft werden! Nur, die Details dazu sind leider noch ausstehend, aber wir dürfen hoffen.

Hingegen war die Testung dieser Partikelfilter im Labor (die Publikation dazu: T. Rüggeberg, A. Milosevic, P. Specht, A. Mayer, J. Frey, A. Petri-Fink, H. Burtscher, B. Rothen-Rutishauser (2021) A versatile filter test system to assess removal efficiency for viruses in aerosols. Aerosol and Air Quality Research, doi.org/10.4209/aaqr.210224) sehr erfolgreich für den Schutz vor Corona-Viren und sind dafür jetzt bereits praktische Anwendungen unterwegs: in Schulzimmern (siehe das Video dazu: https://www.nanocleanair.ch/video.html), in Liftkabinen und wohl bald auch in Bussen und Zügen. Diese werden jetzt vom BAFU weiter finanziert.

East African Training Initiative in Äthiopien (EATI)

Es war eindrücklich dank den monatlichen ZOOM-Konferenzen mitzuerleben, wie gut die dank unserer finanziellen Unterstützung ausgebildeten Lungenärzte in Äthiopien die Covid-Pandemie dort gemeistert haben, auch mit von uns mitfinanziertem Schutzmaterial. 2023 wird in Addis zusammen mit der äthiopischen Lungenärzte- Organisation (ETS) bereits das 10-jährige Jubiläum der EATI gefeiert werden können!

Um auch an Universitäten weit ausserhalb von Addis tätigen Ärzten die zweijährige Ausbildung zu Lungenfachärzten in unsrem Programm zu erleichtern, haben wir beschlossen für die nächsten 2 bis 5 Jahre jeweils bis zu drei Arztfamilien mit einem Wohnkostenzuschuss von zusammen maximal 500 $ pro Monat zu unterstützen, bis zu einem Gesamtbetrag von Fr. 15'000.

Anstelle von Charles Sherman haben jetzt Deborah Haisch vom Cornell Medical College als Koordinatorin und Joseph Huang, als Sponsorchef, Arzt und Pianist, in New York sowie Dawit Kebede als Programmleiter in Addis im Leitungsteam zusammen mit Neil Schluger und mir Einsitz genommen. Die Hauptlast der weiteren Finanzierung liegt weiterhin bei der Organisation Vital Strategies, dem Zusammenschluss der World Lung Fundation von Bloomberg und der IUATLD, der internationalen Lungenorganisation in Nordamerika.

Swiss Aerosol Award 2021

Frau PD Dr. Loretta Müller und PD Dr. Jakob Usemann erhielten den Swiss Aerosol Award 2021, wie jedes Jahr gestiftet von Swiss Lung. Die Forschenden werden von der Swiss Aerosol Group (SAG) für ihre Studie «Diesel exposure increases susceptibility of primary human nasal epithelial cells to rhinovirus infection» ausgezeichnet. In ihrer Arbeit konnten Dr. Loretta Müller vom Inselspital Bern und von der Universität Bern und Dr. Jakob Usemann vom Kinderspital Zürich resp. vom Kinderspital beider Basel zeigen, dass eine vorgängige Exposition gegenüber Dieselpartikeln die Virusmenge von Rhinoviren in nasalen Epithelzellen erhöht. Dies führt zu einer stärkeren Entzündungsreaktion, die mutmasslich auch mit mehr Symptomen einhergehen kann. Mit dem Preis der SAG in Höhe von sFr. 5000 werden herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Aerosol-Forschung ausgezeichnet

«Gesundheit in allen Nachhaltigkeitszielen» - 2022 im World Expo Swiss Pavillon

Die Swiss School of Public Health (SSPH+) trug mit ihrem öffentlichen Brief im Juli 2019 dazu bei, dass die Schweizer Behörden davon abkamen, Philipp Morris als Hauptsponsor des World Expo Swiss Pavillon zuzulassen. Wir sponsorten «als Ersatz» einen on-site Gastauftritts im World Expo Swiss Pavillon durch die Accademia Teatro Dimitri für sFr. 35’000 der grosse Beachtung fand.

Weitere Unterstützungen

Das Institut für Anatomie der Universität Bern erhielt auf Gesuch von PD Dr. Stefan Tschanz sFr. 75'000 zur Anschaffung eines computergestützten Hochgeschwindigkeits-Video-Reflexionsmikroskops zur Erkennung der primären ziliären Dyskinesie, einer seltenen genetischen Lungenkrankheit.

Das seit längerem von uns unterstützte Forschungs- und Ausbildungs-Projekt in Kirgistan erhielt aus den uns schon frühere zweckgebunden zugegangenen Mitteln einen Betrag von sFr. 42'419 im Berichtsjahr.

Zuwendungen

Sehr glücklich sind wir darüber, dass jetzt der uns nun der vor zwei Jahren angekündigte Anteil am Nachlass von Werner Leibold, dem Gatten einer von mir in der Zürcher Höhenklinik betreuten und dort auch verstorbenen Patientin, ausbezahlt wurde. Die Summe von sFr. 369'175 ohne Auflagen ermöglichte uns, dieses Jahr grössere Zuwendungen zu bewilligen.

Von der Firma Löwenstein Schweiz haben wir einen weiteren Forschungsbeitrag von sFr. 15‘000 für Kirgistan erhalten. Von der Carl und Mathilde-Thiel-Stiftung in Küsnacht ZH haben wir erfreulicherweise erneut einen Beitrag von sFr. 2000 zur freien Verfügung erhalten und verdankt, ebenso von Hans von Mandach sFr.1500 mit Zweckbestimmung für das Projekt in Kirgistan.

Dank

Ich danke allen Stiftungsräten für ihre ehrenamtlich erbrachte enge Mitarbeit und speziell unserem Quästor für seinen immer grösser und komplizierter werdenden Einsatz.

Dr. O. Brändli, Präsident

Wald/Zürich, 7.8.2022

Jahresbericht: pdfJahresbericht-Schweizerische-Lungenstiftung-2021-2022.pdf181.8 kB  herunterladen

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