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Unsere 1988 gegründete Stiftung erfüllt ihren Zweck seit 35 Jahren sowohl in der Schweiz als auch im Ausland –mit Forschungsunterstützung in der Schweiz und der Weiterbildung von Lungenärzten in Äthiopien und in Kirgistan. Sie hat in dieser Zeit insgesamt über 1,5 Millionen SFR für Karriereförderung, Forschungspreise, Startkapital für Forschung und Innovation und für Publikationen ausgegeben.

Covid und Long-Covid
Auch im Jahr 2022 starben in der Schweiz wieder 6600 Menschen mehr als im langjährigen Mittel erwartet am Corona-Virus. Allerdings kommt keines der Corona-Jahre an die grosse Übersterblichkeit wegen Grippe heran: 1918 starben wegen der Spanischen Grippe sogar 50 Prozent mehr Menschen als erwartet. Während damals vor allem jüngere Menschen zwischen 20 und 40 Jahren betroffen waren, betraf die Übersterblichkeit durch das Coronavirus 2022 ausschliesslich Personen ab 65 Jahren. Nach wie vor bleiben die Spätfolgen ein grosses Thema, wie übrigens auch damals nach der Grippe-Pandemie. Wir unterstützten deshalb den Verein Altea, der sich um die Betroffenen kümmert, erneut mit 50'000 SFR und ein Buchprojekt über Long Covid von Prof. Milo Puhan mit 20'000 SFR.

Feinstaub und Viren in der Luft
Wir haben mit unseren bisherigen Unterstützungsbeiträgen hier bereits einen Teilerfolg erreicht: ab 1. Januar 2023 werden jetzt auch in der Schweiz die Dieselpartikelfilter mit einem neuen periodischen Inspektionsprogramm überprüft werden! Nur leider hat die bereits in Kraft gesetzte Verordnung des ASTRA einen grossen Fehler: statt jedes Jahr wie vor 2013 wird die Kontrolle auf defekte oder manipulierte Partikelfilter nur anlässlich der Motorfahrzeugkontrolle durchgeführt, die leider erst nach 5 Jahren stattfindet. Das hat zu Folge, dass Fahrzeuge mit defekten Filtern noch jahrelang weiterfahren und so weiter für über 90% der ausgestossenen Feinstaubpartikel verantwortlich sind! Wir versuchen hier mit Hilfe von Nationalrätin und Ständeratskandidatin Tiana Moser in Bern ein kürzeres Kontrollintervall zu bewirken. Denn die Kontrolle könnte wie schon früher ganz einfach und kostengünstig wieder in den Garagen erfolgen.

East African Training Initiative in Äthiopien (EATI)
Im Beisein des Gesundheitsministers von Äthiopien konnte im Januar 2023 in Addis zusammen mit der äthiopischen Lungenärzte-Organisation (ETS) das 10-jährige Jubiläum dieses erfolgreichen Weiterbildungsprogramms gefeiert werden, auf das wir sehr stolz sein können!

Leider sind auch dort wegen der hohen Inflation die Lebenshaltungskosten drastisch angestiegen, weshalb unser Wohnkostenzuschuss von 1600 $ pro Quartal für jeweils drei Arztfamilien bis Ende 2023 bis zu einem Gesamtbetrag von 15'000 SFR äusserst wichtig und willkommen ist. Für diese Jahr haben sich sogar sieben weitere Ärzte für die Weiterbildung mit unserem Programm in der Hauptstadt Addis interessiert, aus Platzgründen werden nur 4 bis 5 pro Jahr aufgenommen. Wir überlegen uns, ob wir für sie nicht einfacher eine oder mehrere Wohnungen in Addis kaufen und zur Verfügung stellen könnten.

Die Hauptlast der Finanzierung des Budgets von EATI von 70'000 $ liegt weiterhin bei der Organisation Vital Strategies, dem Zusammenschluss der World Lung Fundation und den Bloomberg Philanthropies, welche jede Jahr 50'000 $ bezahlt, und der IUATLD, der leider fast bankrotten internationalen Lungenorganisation in Nordamerika. Lokale Spendenanlässe in den USA haben weitere 18'000 $ gesammelt.

Swiss Lung hat 5900 $ für ein Blutgasanalysegerät für die «Aussenstation» in Bahir Dar im Krisengebiet zwischen den Amhara und den Tigray bezahlt, das vom «Finanzchef» der EATI Dr. Joseph Huang persönlich dorthin gebracht werden wird. Für ein Kinderbronchoskop für die Aus- und Weiterbildung von Pädiatern zu Lungenärzten bei der Behandlung von Patienten mit Fremdkörper-Aspiration haben wir 17'100 $ bezahlt. Später erfahre ich, dass es jetzt das einzige Bronchoskop im Universitätsspital ist, weil dasjenige für Erwachsene wieder kaputt gegangen ist und die Ärzte froh sind um dasjenige für die Kinder!

Swiss Aerosol Award 2022
Der diesjährige Preis ging mit je 5000 SFR an Frau PD Anne Lüscher vom Functional Materials Labor der ETH Zürich für ihre Arbeit über die Virenverteilung in der Luft in Innenräumen und an Nadine Karlen vom Institut für Sensorik und Elektronik der Fachhochschule Nordwestschweiz, welche versucht, «Feinstaub hörbar zu machen» («single Aerosol Particle Detection by Acoustic Impaction» lautet der Titel ihrer Publikation).

Weitere Unterstützungen
Frau PD PhD Loretta Müller vom Universitäts-Kinderspital Bern erhielt als Leiterin eines Teams und zur Ergänzung des von uns bereits unterstützten Forschungsprojekts «Computergestützte Hochgeschwindigkeits-Video-Reflexionsmikroskopie zur Erkennung der primären ziliären Dyskinesie (PCD) 40'000 SFR. Diese seltene genetische Erkrankung betrifft in der Schweiz einen von 7500 Menschen und 154 davon sind bereits in ihrem Register aufgeführt. sind. Die Kosten für die Untersuchung der mehr als 50 verschieden Gene, welche für diese Erkrankung verantwortlich sind, betragen 4000 SFR pro Patienten. Dazu soll unser Beitrag dienen.

Für die «Humanitarian Pilots» wurden für Flugrettungen unter anderem in der Ukraine auf Anregung von Dr. Pieter Langloh 15'000 SFR bewilligt.

Weiter wurde die Publikation von zwei weiteren Büchern unterstützt: besonders eindrücklich dabei ist die Geschichte der Intensivpflege-Fachfrau und Mutter von drei Kindern Monica Laganà, welche die belastenden Situationen ihrer eigenen Lungentransplantation wegen Lungenhochdruck nach einer schweren Lungenembolie in ihrem Buch schildert.

Ganz erfreulich ist auch, dass der von uns mit gesponsorte Ewald Weibel Forschungspreis 2023 an Frau PD Dr. Esther Schwarz, der stellvertretenden Klinikdirektorin der Pneumologie im USZ, geht, welcher wir den Forschungsaufenthalt in London mitfinanziert hatten.

Zuwendungen
Von der Carl und Mathilde-Thiel-Stiftung in Küsnacht ZH haben wir erfreulicherweise erneut einen Beitrag von 2000 SFR zur freien Verfügung erhalten und von Hans von Mandach weiterer 2500 SFR mit der Zweckbestimmung für das Projekt in Kirgistan von Prof. Bloch. Für das nicht zustande gekommene Buchprojekt von Prof. Paolo Suter über Umweltprobleme in Afrika wurden die 2020 bewilligten 25'000 SFR vollständig zurückbezahlt (auf Rechnung 2023/2024).

Dank
Marcel Würsch hat als unser Webmaster nach vielen Jahren unsere Homepage www.swisslung.org erneuert und in Deutsch und Englisch auf die neueste Plattform migriert, und wie immer kostengünstig. Herzlichen Dank dafür. Bitte schaut sie durch und meldet uns Kritik oder Ergänzungen, damit wir auch dort à jour bleiben!

Ich danke allen Stiftungsräten für ihre ehrenamtlich erbrachte enge Mitarbeit und speziell unserem Quästor Hans Scherrer für seine grosse Arbeit mit Bank und Behörden, nicht nur als Rechnungsführer und Vermögensverwalter, sondern auch als Ratgeber bei vielen Fragen.

Dr. O. Brändli, Präsident
Wald/Zürich, 15.10.2023

Jahresbericht pdfjahresbericht_schweizerische_lungenstiftung_2022-2023.pdf180.55 KB  herunterladen

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